Wissenswertes

Perlen werden seit Jahrtausenden aus verschiedenen Materialien wie Muscheln, Metall, Stein, Korallen, Zähnen, Knochen oder Glas hergestellt. Glasperlen sind kleine, kugelförmige Partikel aus hochwertigem Glas und werden aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften heutzutage in der Industrie (Strassenbau, Kunststoffe, Kosmetik) eingesetzt. Glasperlen haben eine sehr lange Geschichte in Kunst und Handwerk, wo sie für ihre Schönheit und Vielseitigkeit geschätzt werden. Sie werden zur Herstellung von Schmuck, Stickereien und Dekorationsartikeln verwendet. Glasperlen wurden erstmals vor etwa 3.500 Jahren in Ägypten und Mesopotamien hergestellt. Sie waren in der Geschichte immer ein Symbol für Macht und Reichtum, rituelle Objekte oder auch Tauschware. Glasperlen dienten in Afrika jahrhundertelang als Tausch- und Zahlungsmittel, lange bevor Europäer den Kontinent kolonialisierten. Dies gilt besonders für die rätselhaften Aggri-Perlen. Der Stamm der Ewe in Togo glaubte, die Regenbogenschlange, ein mythisches Wesen, habe den Menschen die Aggriperlen geschenkt. Die Ashanti in Ghana meinten, die Perlen wüchsen im Boden. Die Baule an der Elfenbeinküste waren überzeugt, es mit dem Erbe von „Himmelssöhnen“ zu tun zu haben. Als die Portugiesen Mitte des 15. Jahrhunderts Afrikas Westküste entdeckten, fanden sie Sklavenmärkte vor, auf denen mit Glasperlen bezahlt wurde. Nach der Entdeckung Amerikas verschleppten die Europäer 400 Jahre lang Millionen Aftikaner in die "Neue Welt", im Gegenzug überschütteten sie Afrika mit Glasperlen, auch "Sklavenperlen" genannt. Millefiori-Perlen aus Venedig waren eine der am häufigsten gehandelten Perlen und werden allgemein als "afrikanische Handelsperlen" bezeichnet. Glasherstellung war in Afrika nicht üblich. Afrikaner verwendeten Perlen zur Aufbewahrung von Geld und Vermögen, und als Symbol des sozialen Status. Dies führte zu einer hohen Nachfrage nach Glasperlen in Afrika. 2020 wurde „die Kunst der Glasperlen“ in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

© Die Perlerie, Inh. Andreas Kroll. Alle Rechte vorbehalten.

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